Lokalmatador krönt perfektes Wochenende mit Heimsieg
Elf Wertungsprüfungen und davon gingen sieben Bestzeiten auf das Konto von Christian Riedemann und Beifahrer Nico Otterbach. Die Zahlen sprechen für sich, denn Riedemann war bei rund 72 der 114 gefahrenen Kilometer der 34. ADAC ACTRONICS Rallye Sulingen als Schnellster im Ziel. So konnte der Lokalmatador nach einem perfekten Wochenende seine Heimrallye insgesamt zum vierten Mal gewinnen.
Die Rallye startete am Donnerstagnachmittag mit dem sogenannten Shakedown, der erstmalig in Barenburg ausgetragen wurde. Hier konnte Riedemann nach langer Zeit seinen Hyundai i20 N Rally2 auf trockener Fahrbahn bewegen. Doch die Wettervorhersagen für den darauffolgenden Freitag verhießen nichts Gutes. „Der Shakedown verlief gut für uns und wir konnten noch einmal einige Einstellungen an unserem Fahrzeug testen. Es freut mich sehr, wie gut der Shakedown hier in Barenburg angenommen wurde und wie viele Zuschauer schon an der Strecke waren“, berichtet Riedemann am Donnerstagabend.
Der Startschuss fiel am Freitag um 16:11 Uhr in der Langen Straße in Sulingen. Danach führte es die knapp 140 Teilnehmer auf das ehemalige Munitionsdepot nach Liebenau. Dort konnte Riedemann, der mit Startnummer 4 an den Start ging, seine Klasse zeigen und markierte eine erste Bestzeit. Im Anschluss ging es zurück nach Sulingen zum Zuschauerrundkurs, der nach einigen Jahren Pause wieder im Industriegebiet Ost ausgetragen wurde. Kurz nach Riedemanns Zieldurchfahrt begann es zu regnen und so wurde auch die letzte Wertungsprüfung des Tages „Liebenau 2“ im strömenden Regen gefahren. Doch das hinderte Riedemann nicht daran zu zeigen, wer der Herr in der „grünen Hölle“ ist und setzte eine zweite Bestzeit. Mit 14,4 Sekunden Vorsprung auf Philip Geipel beendeten Riedemann/ Otterbach den ersten Tag auf Platz eins. „Die Wetterverhältnisse waren echt nicht einfach heute Abend, deshalb bin ich sehr froh, dass wir auf Platz eins übernachten können, und freue mich auf den morgigen Tag, der besseres Wetter mit sich bringen wird“, berichtet Riedemann am Freitagabend im Parc fermé.
Der zweite und letzte Tag der 34. ADAC ACTRONICS Rallye Sulingen startete für Riedemann ähnlich erfolgreich, wie der erste Tag endete. Insgesamt acht Wertungsprüfungen galt es an diesem Tag zu absolvieren. Davon führten mit den WPs „Steyerberg 1 und 2“ wieder zwei Strecken über das ehemalige Munitionsdepot. Dort setze Riedemann erneut zwei deutliche Bestzeiten und konnte zum Mittagsservice seinen Vorsprung auf komfortable 49,2 Sekunden vor Julius Tannert ausbauen. Doch einfach den Vorsprung zu verwalten, daran war für Riedemann nicht zu denken. Am Nachmittag fuhr Riedemann sich erst so richtig warm und gewann drei der vier abschließenden WPs. Darunter auch die Power Stage „Brake 2“, bei der Riedemann wichtige Punkte für die Meisterschaft sammeln konnte.
Am Ende erreichten Christian Riedemann und Nico Otterbach das Ziel in Sulingen mit 53,5 Sekunden Vorsprung vor Tannert, Damit sammelten sie die maximale Punktzahl. Der Kirchdorfer konnte den Erfolg kaum in Worte fassen. „Ich würde sagen, jeder weiß jetzt, wer hier zuhause ist“, strahlt Riedemann bis über beide Ohren. „Die letzten Wochen waren echt stressig für mich, da ich ja auch noch im Orga-Team tätig bin. Aber ab Donnerstag konnte ich den Schalter umlegen und komplett in den Fahrmodus umschalten. Vom Auto, über die Strecken bis zur Zusammenarbeit mit Nico passte einfach alles perfekt an diesem Wochenende. Vielen Dank an mein gesamtes Team, an Nico, meine
Partner, die mir den Start in diesem Jahr überhaupt erst ermöglichen, und natürlich an die unfassbar vielen Zuschauer an den Strecken und im Service. Es hat so viel Spaß gemacht.“
Nach der maximalen Punkteausbeute liegt das Duo Riedemann/ Otterbach nun auf dem zweiten Platz der Deutschen Rallye Meisterschaft. Der nächste Lauf findet in fünf Wochen vom 09.-10. Juni im Rahmen der ADAC Rallye Mittelrhein statt. „Nun sind die Karten neu gemischt und ich freue mich sehr auf den nächsten Lauf und einige bekannte Strecken der ehemaligen ADAC Rallye Deutschland“, so Riedemann abschließend.